1925
1965
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Geburtsname: |
Henri Léon Saner |
Geburtstag: |
22. Oktober 1898 |
Geburtsort: |
Boncourt, Jura, Schweiz |
Todestag: |
20. September 1976 |
Todesort: |
Boncourt, Jura, Schweiz |
Ruhestätte: |
Friedhof Boncourt |
Informationen: |
Familie Saner |
Nachruf – Der Zöllner vom Oktober 1976 – Sektion Basel – Wl
Henri Saner, pens. Gzw-Adjutant
In der prächtig renovierten Kirche in Boncourt nahm am 23. September 1976 eine grosse Trauergemeinde Abschied von unserem Kameraden Henri Saner. Delegationen pensionierter Kollegen kamen von Bern und Basel, einzelne Kameraden von weiter her. Auch eine Delegation der Adjutanten in Uniform mit Gzw-Kdt Oberstlt Götz begleitete Henri auf den Gottesacker, ihm die letzte Ehre erweisend. Mit Henri haben wir einen der populärsten Kameraden verloren. Durch seine loyale, überaus offene Haltung Vorgesetzten und Mitarbeitern gegenüber, erwarb er sich grosse Achtung und viele Freunde. Harte Schale, gütiges Herz, traf auf ihn besonders zu.
Am 20. September erreichte ihn im Garten jäh eine Herzschwäche. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe verschied Henri auf dem Transport in das Bezirksspital Porrentruy. Henri, der sich stets einer robusten Gesundheit erfreuen konnte, musste sich vor zwei Jahren einer nicht leichten Darmoperation unterziehen. Der jähe Tod seines jüngsten Sohnes, im blühenden Alter von 38 Jahren, verbunden mit seinem geschwächten physischen Zustand, hatte ihn sichtlich gezeichnet.
Henri wurde am 22. Oktober 1898 in Boncourt geboren und besuchte die dortige Primarschule und die Kantonschule in Pruntrut. Er wollte Schulmeister werden wie seine Grossväter bis zum Ururgrossvater. Der Erste Weltkrieg, der frühe Tod seines Vaters und die darausentstehende finanzielle Notlage der Familie, zwangen ihn, seine Ausbildung aufzugeben und mit dem Verdienst als Magazingehilfe in der Zigarettenfabrik Burrus & Co., seiner Mutter beizustehen. Am 1. August 1919 begann er seine Grenzwächterkarriere in Beurnevésin kam dann auf die Posten Grenzach, Goumois, Lucelle, Kleinhüningen und Lisbüchel, wo er vom Gefreiten bis zum Wachtmeister befördert wurde.
Hüningerstrasse und Korpsbureau waren weitere Stationen. Im Jahre 1940 kam er als Unterabschnittchef, im Grad eines Feldweibels nach Flüh während des Weltkrieges, wo er einen grossen, verantwortungsvollen Aufgabenkreis zu bewältigen hatte.
Mit grosser Einsatzbereitschaft, mit Gewissenhaftigkeit und Können war er in der Lage, die auftretenden Situationen so zu meistern, dass sie ihm Achtung und Schätzung bei Vorgesetzen und Mitarbeitern einbrachten. Auf Neujahr 1948 wurde Henri dann zum Abschnittchef-Stellvertreter, als Adjutant, nach Riehen versetzt, wo er bis zur Pensionierung auf 1. August 1961 blieb.
Am 25. Oktober 1925 verheiratete sich Henri mit Rosa Wassermann von Kleinhüningen. Der sehr glücklichen Ehe entsprangen zwei Söhne, die beide sehr gute private und militärische Karrieren machten, sehr zur Freude ihres Vaters. Henri war nicht nur ein besorgter Vater, ihm bedeutete seine Familie alles. Das Ehepaar führte aber auch ein gastliches Haus. Wie oft und zu welchen Zeiten hatte das legendäre “Rösli” noch einen Kaffee für Besucher zu brauen? Nie war es ihr zuviel. Henri beschloss seinen Lebensabend in seinem neuen, schönen Haus in seiner alten Heimat, wo er in Garten, Wald und Wiesen seinen Hobbys frönen konnte. Aber auch hier pflegte er den Kontakt mit seinen ehemaligen Vorgesetzten und Kameraden.
Henri, unser treuer Freund ist nicht mehr. Die vielen geselligen Stunden, mit seinem welschen Charme, bleiben uns in Erinnerung. Wir werden ihm ein treues Andenken bewahren. Seiner trauernden Gattin und der Trauerfamilie sprechen wir auch an dieser Stelle unsere aufrichtige Teilnahme aus.
Henri, repose en paix!